Gezeiten werden durch die Gravitationskraft des Mondes und der Sonne auf die Erde verursacht. Diese Anziehungskraft hält das bewegliche Wasser fest, und die Erde dreht sich in dieses Wasser hinein. Für den Beobachter am Strand erscheint es, als ob das Wasser auf ihn zukäme. Das Gezeitenphänomen zur Gänze zu verstehen ist im Detail allerdings kompliziert. Es gibt nämlich auch einen Gezeitenberg auf der mondabgewandten Seite. Woher kommt dort die Anziehung?

 Unter den Gezeiten oder der Tide (niederdeutsch: tiet=Zeit) versteht man den durch die Gravitation des Mondes und der Sonne verursachten Zyklus von Ebbe und Flut.Das Fallen und Steigen des Wassers an Küsten nennt man Ebbe und Flut. Im Laufe eines Tages ist dieses Naturschauspiel zweimal an einem Ort zu beobachten. Verantwortlich dafür ist hauptsächlich die Anziehungskraft des Mondes. Doch auch die viel weiter entfernte Sonne hat noch ihren Einfluss: Sie verstärkt oder verringert die Wirkung des Erdtrabanten auf die Gezeiten.Wenn Sonne, Erde und Mond auf einer geraden Linie liegen – also bei Neu- und Vollmond – wirken die Kräfte von Sonne und Mond in dieselbe Richtung. Dadurch steigt die Flut besonders hoch, man spricht von einer Springtide. Gigantische Flutberge können sich bis zu 20 Meter Höhe auftürmen und auf die Küste zurasen. Liegen die Himmelskörper aber – von der Erde aus gesehen – im rechten Winkel zueinander, spricht man von einer Nipptide. Dann wirkt die Anziehungskraft der Sonne entgegengesetzt zu der des Mondes: Die Flutmasse ist geringer.Der Flutberg auf der Mond/Sonnen abgewandten Seite ist relativ schwierig zu erklären. Am einfachsten durch einen Vergleich mit dem “Spaghettieffekt”. Wenn sie eine Nudel einsaugen, wird sie in die Länge gezogen. So wird auch der Wasserberg rund um die Erde in die Länge gezogen, wenn der Mond/die Sonne “saugt”. Es ist für die mathematisch/geometrische Erklärung dieses Phänomens von Bedeutung, dass die Abziehungskraft größer ist, je näher sich das Objekt – das Wasser – zum Mond /zur Sonne befindet. Dieser Unterschied in der Anziehungskraft macht den “Spaghettieffekt”.

Hintergrund Universität München http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph11/umwelt-technik/10gezeiten/gezeiten.htm