Feinabstimmung

Wir kennen vier bis fünf Grundkräfte des Universums:

  1. Gravitationskraft
  2. Elektrische Kraft
  3. Magnetische Kraft
  4. Starke Wechselwirkung
  5. Schwache Wechselwirkung

Diese Kräfte haben eine bestimmte Größe. Die durchaus unterschiedlich ist. Und sie haben eine bestimmte Reichweite, in denen sie „stark“ sind. (Ihre Potenziale haben einen bestimmten Verlauf). Wenn die Kräfte nun leicht unterschiedlich wären, würden die Objekte im Universum entweder zusammengequetscht werden, oder auseinanderfliegen. Wer hat das so fein abgestimmt?

Zum Beispiel haben Protonen und Elektronen die genau gleiche elektrische Elementarladung. Einmal positiv beim Proton, und einmal negativ, beim Elektron. Würde sich die Ladungsmengen nur geringfügig unterscheiden, würde das Ganze auseinanderfliegen oder zusammengequetscht. Wer hat das alles so fein abgestimmt?

Die Naturkonstanten geben an, wie stark die Kräfte sind. Wer hat das alles so fein abgestimmt?

Die Idee ist, dass alle Universen auseinandergeflogen sind, oder zerquetscht wurden, bei denen das nicht der Fall war. Wir leben im besten, im möglichen Universum.

Link zum Weiterlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Feinabstimmung_der_Naturkonstanten

In Memoriam Heinz Oberhummer, ein Wiener Physiker, der auf diesem Gebiet ein Experte war. Später war er Mitglied der Science Busters.


Diese Texte sind Starthilfen zum Lernen. Sie geben Ihnen einen Einblick, worum es bei dem Thema geht. Die Idee. Achtung: Es ist möglicherweise nicht unbedingt genau das, was Ihr:e Prüfer:in darüber hören möchte. Es ist auch nicht der ganze Stoff. Machen Sie sich nach dem Lesen des Textes ein eigenes Bild mit Ihren Büchern und den anderen Quellen. Ein freies Online-Schulbuch aus Österreich: https://physikbuch.schule, aus Deutschland: https://www.leifiphysik.de/. Weitere empfehlenswerte Schulbuchreihen der Oberstufe aus Österreich: Big Bang, Sexl, Physik kompakt.

Wissenschaftsgeschichte

Wissenschaftsgeschichte

Physik ist eine Wissenschaft. Eine Naturwissenschaft. Diese Wissenschaft ist nicht einfach vom Himmel gefallen, sondern hat sich entwickelt. Wurde entwickelt. Besonders spannende Situationen entstanden bei sogenannten „Paradigmenwechsel“. Dort, wo sich die Sicht auf ein bestimmtes Thema gravierend geändert hat, weil man auf etwas draufgekommen ist, oder weil eine bestehende Erklärung nicht mehr funktioniert hat. In Europa ist besonders das Zeitalter der Aufklärung interessant, in dem nach dem Mittelalter die moderne Wissenschaft entstand. Wir würden Galileo Galilei und Isaac Newton als erste moderne Naturwissenschafter bezeichnen. Um 1900 ist dann die Quantenphysik entstanden, die viele „klassische“ Sichtweisen bzw. Beschreibungen der Umwelt durch völlig andere Beschreibungen ersetzt hat.

Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaftsgeschichte

Foto: CERN/Teilchenbeschleuniger in Genf


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Wissenschaftstheoretische Positionen (Positivismus, Realismus, Idealismus, Konstruktivismus)

Wer Wissenschaft betreibt, wird recht bald einmal zu grundsätzlichen Fragestellungen kommen: Darf ich aus einigen beobachteten Fällen auf „alles“ schließen? Oder mache ich es umgekehrt? Darf ich aus einem allgemein formulierten Naturgesetz schließen, dass das für alle Einzelfälle immer stimmen muss? Es gibt oft eine klare Antwort, oft aber nicht. Und oft hängt es davon ab, ob man Positivist, Realist, Idealist oder Konstruktivist ist.

Links:

  1. Positivismus: Erkenntnisse sollen auf wahrnehmbare Phänomene aufbauen. https://de.wikipedia.org/wiki/Positivismus
  2. Realismus: Die Umwelt besteht aus den Dingen, wie sie sind. https://de.wikipedia.org/wiki/Realismus
  3. Idealismus: Die Wirklichkeit basiert auf Ideen. https://de.wikipedia.org/wiki/Idealismus
  4. Konstruktivismus: Der Betrachter konstruiert einen Gegenstand durch das Erkennen. https://de.wikipedia.org/wiki/Konstruktivismus_(Philosophie)

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Natur physikalischer Gesetze (Anthropisches Prinzip)

Das Anthropische Prinzip bringt Menschen mit dem Universum in Verbindung, Anthropos ist das altgriechische Wort für „aufrecht gehender Mensch“. Die Frage ist: warum ist das Universum so, wie es ist? Es hat uns Menschen zum Entstehen gebracht. Es muss daher so sein, sonst würde es uns nicht geben. Physikalisch gäbe es vielleicht noch weitere Möglichkeiten für Universen, auch solche, in denen wir nicht existieren. Da wir es aber beobachten können, existiert es und es muss daher so sein, wie es ist, weil es uns gibt.

Es gibt auch noch die Koinzidenz – die Feinabstimmung im Universum. Die Grundkräfte sind so gut abgestimmt, dass wir nicht auseinanderfliegen, und wir nicht zerquetscht werden. Warum ist das so? Es muss so sein, denn, sonst gäbe es uns nicht. Dazu gibt es aber noch viel mehr zu sagen und zu lesen.

Links: Im Spektrum Artikel zum Anthropischen Prinzip und zur Feinabstimmung in Wikipedia


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Determinismus und Kausalität (Heisenbergsche Unschärferelation, Chaos)

Was war vorher, was kam nachher? Was ist Ursache, was ist Wirkung? Das was ist, wurde von den Umständen vorher festgelegt. Ist das immer so? Gibt es Zufall? Wann können geringe Änderungen in den Anfangsbedingungen extrem große Unterschiede in den Ergebnissen bedeuten? Wann ist das nicht so? Lange Zeit glaubte man, das Universum ist wie ein Uhrwerk. Kennt man alle Räder, alle Gesetze, alle Atome, alle Kräfte, kann man den Lauf der Welt vorhersagen. Dann kam die Quantenphysik mit der „Heisenberg’schen Unschärfe“. Es ist da nicht mehr möglich, Geschwindigkeit und Ort eines Teilchens genau zu kennen. Gleichzeitig genau. Und wenn man das nicht mehr weiß, kann ich den Lauf der Welt nicht vorhersagen. Das ist zumindest im Mikrokosmos so, in der Welt der kleinsten Teilchen. Aber im Mesokosmos (in unserer Welt) oder Makrokosmos (Sterne, Universum) ist das wieder anders. Oder nicht?

Links:

  1. Determinismus: https://de.wikipedia.org/wiki/Determinismus
  2. Kausalität: https://de.wikipedia.org/wiki/Kausalität
  3. Heisenbergsche Unschärferelation: https://de.wikipedia.org/wiki/Heisenbergsche_Unschärferelation
  4. Chaosforschung: https://de.wikipedia.org/wiki/Chaosforschung

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Weltbilder und Paradigmenwechsel

Weltbilder und Paradigmenwechsel

Im Osten geht die Sonne auf, im Süden hält sie Mittagslauf. Im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen.

Dieser Kinderreim beschreibt den Lauf der Sonne. Sie bewegt sich. Um die Erde. Aber eigentlich ist es so, dass die Sohne fix am Himmel steht (Fixstern), und die Erde sich dreht. Das Ergebnis ist das Gleiche – die sichtbar wandernde Sonne. Nur die Beschreibung, die Erklärung ist eine andere.

Es fand ein Paradigmenwechsel statt. Von der Erde im Mittelpunkt und der kreisenden Sonne hin zur Sonne im Mittelpunkt und der drehenden Erde hat sich das Weltbild gewandelt. Warum? Weil es Widersprüche gab. Es dauerte auch eine ganze Weile, bis alle, oder zumindest fast alle von dem neuen Weltbild überzeugt waren. Der Kinderreim zu korrigieren, darauf hat man vergessen.

Es gibt in vielen Bereichen der Naturwissenschaft Paradigmenwechsel. Sie sind wichtiger Teil des Fortschritts der Erkenntnis.

Links:

  1. Weltbild: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltbild
  2. Paradigmenwechsel: https://de.wikipedia.org/wiki/Paradigmenwechsel

Foto: Der Sterngarten am Wiener Georgenberg ist ein Freiluftplanetarium. Er erzählt auch über den scheinbaren Lauf der Sonne.


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