Die Physik der Blitze ist keineswegs abgeschlossen und manche Forscher:innen arbeiten nach wie vor an der Klärung einiger Fragen.

Was man weiß, ist: der Himmel ist elektrisch positiv aufgeladen, die Erde elektrisch negativ. Somit gibt es zwischen der Atmosphäre und dem Erdboden ein elektrisches Feld. Eine Spitze, zum Beispiel der Turm einer Kirche, oder ein Blitzableiter führt dazu, dass die Feldstärke in der Nähe dieser Spitze extrem groß wird. Genau dadurch kommt es zu einer Entladung – einem Blitz.

Im Mittelalter hatte man Angst vor Blitzen. Jäger haben berichtet, dass sie noch niemals beobachtet hätten, dass in das Geweih eines Hirschen ein Blitz eingefahren wäre. So hat man das Hirschgeweih als „blitzabweisend“ gesehen.

Auf der Spitze des Stephansdomes in Wien befindet sich unter anderem eine relativ große, metallene Hohlkugel. Sie ist vergoldet und in ihrem Inneren hat man – zum Schutz vor Blitzen – im Mittelalter ein Hirschgeweih eingesetzt.

Was halten Sie von diesem Argument? Kann ein Hirschgeweih vor Blitzen schützen? Ist es förderlich oder hinderlich, dass dieses Geweih in einer Metallkugel untergebracht war? Finden Sie es logisch, dass man noch nie beobachten konnte, dass ein Blitz in einen Hirschen einschlägt?

Stichworte: Blitz, Blitzableiter


Autor: Michael Kiffmann, E04; Redaktion: Lothar Bodingbauer; Photo by Michał Mancewicz on Unsplash.