Wo viel geredet wird, wird viel gestritten. Eine alte Regel. Da werden Behauptungen ins Felde gebracht, und Schlüsse daraus gezogen. Wer hat nun recht? Welche Fehlschlüsse gibt es beim Streiten?

1. Der Was-vorher-war-ist-Schuld-daran Fehlschluss

Wenn Ihnen übel ist, und Sie haben vorher eine Torte gegessen, schreiben Sie vermutlich der Torte den Grund für Ihre Übelkeit zu. Das ist aber nicht unbedingt der Fall.

Diese Fehlinterpretation wird lateinisch als post hoc ergo propter hoc bezeichnet. Das bedeutet nach diesem, also deswegen.

Der Was-daneben-ist-gehört-dazu Fehlschluss

Wenn Sie einen Sack mit Bohnen sehen und daneben liegt eine Bohne, denken Sie vermutlich, auch diese Bohne stammt aus diesem Sack. Das ist aber nicht unbedingt der Fall.

Diese Fehlinterpretation wird lateinisch als post hoc ergo propter hoc bezeichnet.
Das bedeutet mit diesem, also deswegen. Das gibt es nicht nur zeitlich, sondern auch örtlich.

Der Wenn-was-gleichzeitig-stattfindet-wird-wohl-das-eine-Schuld-am-anderen-sein Fehlschluss

Wenn Sie ein Kind sehen, das weint, und neben ihm liegt eine zerbrochene Vase auf dem Boden, denken Sie vermutlich, das Kind hat die Vase zerbrochen. Das ist aber nicht unbedingt der Fall.

Es geht bei allen drei Fehlschlüssen um die Verwechslung von Korrelation (Zusammentreffen), mit Kausalität (Ursache-Wirkung).

Wir merken uns: Nicht alles was zusammen auftritt, ist verbunden.
Das kann schon sein, muss aber nicht.

 

2.  Die irrelevante Bezugsgröße 

Was häufig auftritt und mit einer anderen Sache in Verbindung steht, dann wird oft mit dem Auftreten des einen eine Notwendigkeit nahegelegt, dass die andere Sache eintritt. Das ist aber nicht unbedingt der Fall.

Man kann davon ausgehen, dass Bäcker gerne Brot backen. Es gibt nun viele Menschen, die bereits als Schüler gerne Brot backen. Man kann aber nicht sagen, dass jeder von ihnen später Bäcker wird.

Die Fehldiagnose

Ich habe mir mit dem Hammer auf den Finger geschlagen. Mein Finger schmerzt. Der Hammer hängt mit dem schmerzenden Finger zusammen. (Nein, ich habe seit gestern einen Stachel im Finger.)

Beide Fehlschlüsse werden als Prävalenzfehler bezeichnet, ein komplexes Gebiet, das auch bei statistischen Untersuchungen eine große Rolle spielt. Es ist dabei nicht einfach, Korrelationen und Kausalitäten richtig zu deuten, wenn Ereignisse scheinbar oder wirklich voneinander abhängig sind oder das Eintreten eines Ereignisses das nachfolgendes Ereignis begünstigt.

 

3. Der naturalistische Fehlschluss

Nur weil etwas so ist, wie es ist, heißt das noch lange nicht, dass es so sein muss.

Kleiderständer haben auch immer eine Ablage für den Hut. Was ein ordentlicher Kleiderständer ist, muss daher eine Ablage für den Hut haben.

Schönheitsideale beruhen oft auf dem naturalistischen Fehlschluss. Unsere Ohren liegen üblicherweise eng an den Kopf an. Wer einen Kopf hat, sollte also enganliegende Ohren haben. Auf Englisch sagt man auch: something is, but it does not mean, it‘s ought to be.

 

4. Logische Fehlschlüsse

Durch falsches Schlussfolgern kommt man zu einem falschen Ergebnis. Es gibt viele verschiedene Beispiele dafür, die meisten wurden schon in der Antike gerne diskutiert. „Kinder lieben Schokolade, Eltern lieben Kinder, daher lieben Eltern Schokolade.“  Das ist schön, aber falsch.

 


Quelle: Grundlage: Wikipedia Artikel über Fehlschlüsse. Foto und Text: Lothar Bodingbauer